Frauengesundheitszentren

Frauengesundheitszentren sind unabhängige und gemeinnützige Beratungseinrichtungen.

Frauen und Mädchen, die Gesprächs- und Informationsbedarf über eine Krankheit, über eine körperliche Veränderung oder zu einer anstehenden Entscheidung für oder gegen eine medizinische Maßnahme haben, können in einem Frauengesundheitszentrum Rat und Hilfe bekommen. Diese Leistungen stehen in ärztlichen Praxen und im Krankenhausbetrieb nicht ausreichend zur Verfügung. Frauengesundheitszentren stellen deshalb eine frauenspezifische Ergänzung zur konventionellen Gesundheitsversorgung dar.

In den 70er und 80er entstanden Frauengesundheitszentren aus der Kritik an der medizinischen Gesundheitsversorgung - speziell der Gynäkologie, die mit ihrem vorwiegend naturwissenschaftlich-technischen Blick auf den Körper das Selbstbestimmungsrecht und die Gesundheitsinteressen von Frauen zuwenig beachtet. Aus dieser Erkenntnis heraus wurde ein Ansatz entwickelt, der auf dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe beruht. Das Beratungskonzept verbindet den Aspekt der gesellschaftlichen Stellung von Frauen und ihrer individuellen Lebenssituation mit Informationen über schulmedizinische und alternativ-medizinische Diagnose- und Behandlungsmethoden. Dabei werden alle medizinischen Ansätze auf ihre Frauenfreundlichkeit überprüft. Ziel ist die Stärkung der gesundheitlichen Eigenkompetenz und die Aktivierung der Selbstheilungskräfte von Frauen und Mädchen.

Die Veranstaltungen umfassen: Offene Beratungs- und Anlaufzeiten,  Gruppen- und Einzelberatungen, Kurse, Vorträge, Fortbildungen, Unterstützung von Selbsthilfegruppen, körperorientierte Selbsterfahrungsgruppen, Diaphragma- und Portiokappen-Anpassungen.

Die Angebote der Frauengesundheitszentren richten sich an Frauen aller Altersgruppen, Lebensformen und Länder (z.B. Mädchen, Mütter, Lesben, Migrantinnen...).

 

Beratungsthemen der Frauengesundheitszentren

Die Themen, zu denen die Frauengesundheitszentren arbeiten, orientieren sich an den biologischen Lebensphasen einer Frau: Pubertät, fruchtbare Zeit, Wechseljahre und Alter.

  • Wechseljahre
  • Impfung gegen HPV
  • vaginale Infektionen
  • Myome und Zysten
  • Endometriose
  • Blasenentzündungen
  • Brusterkrankungen
  • Zellveränderungen am Gebärmutterhals
  • Probleme, Vor- und Nachsorge bei gynäkologischen Operationen
  • Krebsfrüherkennung und Krebs an den weiblichen Organen
  • Zyklusbeobachtung und Selbstuntersuchung
  • Menstruation
  • Sexualität
  • Schwangerschaftsverhütung
  • Schwangerschaft und Mütterberatung
  • Schwangerschaftsabbrüche
  • Unerfüllter Kinderwunsch
  • Essstörungen
  • Sexuelle Gewalterfahrungen
  • Alternative Heilweisen
  • Gesundheitsfürsorge
  • Patientinnenrechte

Ausgehend von einem lebensweltenbezogenen Verständnis von Gesundheit und Krankheit bringen Frauengesundheitszentren ihr frauengesundheitspolitisches Engagement in regionale Netzwerke ein. In Gremien wie Runden Tischen und in gemeinschaftlichen Veranstaltungen setzen sie frauenfreundliche Impulse in der kommunalen Gesundheits- und Frauenpolitik.

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